Aromatherapie

Die Aromatherapie ist ein Teil der Phytotherapie, welche bei diversen Krankheitsbildern eine immer größere Bedeutung erlangt.

Schon zur Zeit der alten Hochkulturen in Mesopotamien und Ägypten wurden Duftstoffe bzw. Pflanzenteile meist in Form von Räucherwerk für therapeutische und rituelle Zwecke angewandt.  Der römische Geschichtsschreiber Plinius der Ältere berichtet etwa von der Anwendung von Minzblättern zur Reinigung von Krankenräumen.

Im Juli 1910 passierte René-Maurice Gattefossé, einem französischen Chemiker für Kosmetika und Parfümeur in seinem Labor ein Unfall, der ihn zum Vater der Aromatherapie machte. In seinem Labor gab es eine Explosion, bei der er sich seine Hände und seine Kopfhaut verbrannte. Er versorgte seine Verbrennungen mit Lavendelöl, worauf sie erstaunlich rasch und völlig ohne Narbenbildung abheilten. Dieser Erfolg regte ihn zu weiteren Nachforschungen an.

Viele kennen aus ihrer Kindheit noch die Behandlung von diversen Beschwerden mit Pfefferminzöl, Lavendel etc. die in der Hausapotheke ihren festen Platz hatten. Im Zuge der modernen Medizin wurden diese erprobten, nebenwirkungsfreien Hausmittel immer mehr durch chemische Stoffe mit erheblichen Nebenwirkungen und unterdrückender, jedoch nicht heilender Wirkung ersetzt. Das Ergebnis sehen wir heute in dem erschreckenden Umfang der allergischen und chronischen Erkrankungen.

Duftstoffe allgemein können in verschiedenen Weisen auf den menschlichen Körper einwirken:

  • Der Geruchssinn wird angesprochen; dies führt zu einer Sinneswahrnehmung mit all den damit verbundenen Nebeneffekten (Gefühlseindruck, Erinnerung, reflektorische Beeinflussung verschiedener Körperfunktionen, etc.). Wir wissen heute zum Beispiel, dass wir uns viel besser erinnern können, wenn wir diese Erinnerung mit einem bestimmten Geruch verknüpfen.
  • Nach Einnahme oder Inhalation können ätherische Öle auch eine direkte Wirkung auf die Organe haben. Lavendelöl soll zum Beispiel beruhigend wirken und Thymian aktivierend, Orangen- und Zitronenöl sollen die Stimmung aufhellen.
  • „Biologische Antibiose“: Einige ätherische Öle besitzen antibiotische Eigenschaften, wodurch sie sich gut für die Vorsorge und zur Behandlung leichterer Infekte eignen.
  • Es ist auch möglich, Öle aufgrund eines Aromatogramms gezielt für eine bestimmte Symptomatik zusammen zu stellen und dann therapeutisch einzusetzen.